In diesem Jahr beschloss eine neue europäische Partnerschaft, sich auf eine mehr als 2-jährige Reise zu begeben, um ein neues Projekt ins Leben zu rufen: SIMPL4ALL. Wie Sie vielleicht wissen, haben wir festgestellt, dass die heutige Gesellschaft, insbesondere das Bildungssystem, in Aufruhr ist. Das System passt nicht mehr zu den Bedürfnissen der Schüler.
Das Projekt SIMPL4ALL zielt darauf ab, die Bedürfnisse junger Menschen im Alter von 14 bis 21 Jahren mit Behinderungen, Lernschwierigkeiten und Benachteiligungen, die ihre volle persönliche und berufliche Entwicklung verhindern, zu berücksichtigen. Um dies zu erreichen, wird es auch auf die Bedürfnisse des Personals und der Personen eingehen, die an Ausbildungs- und sozialpädagogischen Aktivitäten beteiligt sind.

Wie hat SIMPL4ALL angefangen?
Das Projekt SIMPL4ALL wurde entwickelt, um das Berufsbildungssystem durch die Erstellung von Materialien zu verbessern, die auf die Bedürfnisse aller Nutzer*innen zugeschnitten sind. Dazu gehören kurze Leitfäden für junge Menschen in schwierigen oder benachteiligten Verhältnissen und die Erstellung von Videomodellen von Berufen und Tätigkeiten.
Warum SIMPL4ALL?
In der Tat wird das Berufsbildungssystem oft als letzter Ausweg oder „zweite Chance“ für Schüler*innen angesehen, die in der Regelschule gescheitert sind, obwohl es in Wirklichkeit nur ein anderes Format, eine andere Lernmethode ist.
Die Idee ist also, die Berufsbildung von dieser „zweiten Chance“ in einen Ort zu verwandeln, der Chancen für alle bietet. Das Projekt schenkt der Vielfalt der Lernbedürfnisse und -kontexte besondere Aufmerksamkeit, indem es personalisierte und individualisierte Materialien entwickelt.
Was ist das Ziel?
Es geht also einerseits darum, das Berufsbildungssystem zu verbessern und es auf verschiedene Weisen attraktiver zu machen: durch die Verbesserung der Kompetenzen des Lehr- und Betreuungspersonals dank der Anwendung partizipativerer Methoden und der Aufwertung der „Vermittler*innen“. Aber auch durch die Förderung der Nutzung digitaler Werkzeuge durch offene, zugängliche und integrative „nutzerzentrierte“ Ressourcen, wodurch das Potenzial der Technologien für das Lehren/Lernen erhöht wird. Und schließlich durch die Förderung der Vernetzung sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene durch die gemeinsame Nutzung und den Austausch von Techniken und bewährten Verfahren zur Bewältigung der Herausforderungen im Bildungsbereich und des digitalen Wandels.
Andererseits zielt das Projekt darauf ab, sich auf die Zielgruppe der 14- bis 21-Jährigen zu konzentrieren und ihre Integration in die Gesellschaft zu verbessern, indem digitale Fähigkeiten und integrative Lehrmethoden angepasst und Hindernisse für die Eingliederung in den sozialen und beruflichen Kontext beseitigt werden.
SIMPL4ALL soll dazu beitragen, die Barrieren abzubauen, die Menschen daran hindern, sich mit ihren Ressourcen und Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen, und zwar in verschiedenen Kontexten: Schule, Berufsausbildung, Arbeitsmarkt, Peer Group. Aber auch, um die Vielfalt zu verbessern und zu fördern, um Vielfalt als etwas Vorteilhaftes und nicht als Hindernis darzustellen.
Wie wir bereits erwähnt haben, erfordern unterschiedliche Bedürfnisse und Lernkontexte personalisierte und individualisierte Werkzeuge. Anstatt sich auf das Produkt selbst zu konzentrieren, konzentriert sich die Ausbildung von Lernmediator*innen daher auf die Verwendung einer einfachen Sprache im inklusiven Lehren/Lernen als eine Methode, die sich leichter an unterschiedliche Kontexte und Merkmale der Lernenden anpassen lässt.
Information und Kommunikation sind in der Tat absolut wesentliche Fähigkeiten in der modernen Gesellschaft. Der größte Teil der Struktur des täglichen Lebens dreht sich um sprachbasierte Informationen, einschließlich besonders komplizierter Sprache, wenn es um wichtige Schritte im Leben geht. Sprachliche Informationen durchdringen das tägliche, sei es durch den Zugang zu globalen Informationen in Form des Internets, aber auch durch Fernsehen, Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Werbung, Produktverpackungen, Bedienungsanleitungen und sogar durch einfache Interaktionen von Angesicht zu Angesicht. Während diese Informationen in der Praxis weithin zugänglich sind, ist der Inhalt der Informationen selbst nicht unbedingt für alle Nutzer gleichermaßen zugänglich. Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen kann es beispielsweise eine große Herausforderung sein, geschriebene oder gesprochene Informationen im Alltag zu entziffern, und die Beantwortung von Fragen ist noch schwieriger. Einige der „Formate“ oder Hilfsmittel können schwer zu benutzen sein, wie z. B. digitale Geräte (manche Telefone oder Computer), deren Nutzung winzige Handgriffe und präzise Fähigkeiten erfordert. Dies gilt auch für ältere Menschen, die mit der Nutzung neuer Technologien nicht immer auf dem Laufenden sind. Ein weiterer Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die komplizierte Fachsprache in bestimmten Bereichen, z. B. in rechtlichen oder medizinischen Fragen.
Ein angemessener Zugang zu Informationen und die Fähigkeit, diese zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren, sind für eine vollständige Integration in die Gesellschaft als aktives Mitglied unerlässlich. Die Vereinfachung der Sprache ist für viele Gruppen von Vorteil: ältere Menschen, Migranten, Kinder, Menschen mit Beeinträchtigungen usw.
In diesem Projekt wollen wir verschiedene Modalitäten vereinfachter Sprachen erforschen, um ihre Methodik auf das Berufsbildungssystem anzuwenden und das Lernen für alle Zielgruppen zugänglicher zu machen.
SIMPL4ALL Projekt-Ressourcen
Um unsere Ziele zu erreichen, wollen wir mehrere Tools entwickeln, die auf unserer Website frei zugänglich sein werden:
- 1 – Ein Handbuch für den vereinfachten Sprachunterricht
- 2 – Ein pädagogisches simpl4all Toolkit
- 3 – Einen pädagogischen Leitfaden für den Einsatz von Mediation 4all (mit Kurzanleitungen im Anhang)
- 4 – Ein Video für die Modellierung 4 all
Bleiben Sie dran für weitere Neuigkeiten zu unserem SIMPL4ALL-Projekt!