FÖRDERUNG DES INKLUSIVEN LERNENS DURCH EINBEZIEHUNG JUNGER MENSCHEN UND MEDIATOR*INNEN IN EINEM KREATIVEN PROZESS

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Vielfalt akzeptieren: Stereotype über Menschen mit Behinderungen und Lernschwierigkeiten in Frage stellen

„Menschen mit Behinderungen sind Eltern, Liebende, Angestellte, Arbeitgeber, Schüler und Lehrer, aber sie werden oft als bemitleidenswert und erbärmlich dargestellt, unfähig, ein gewöhnliches Leben zu führen. Ihr gewöhnliches Leben wird jedoch häufig durch soziale, physische und verhaltensbedingte Barrieren behindert.“ (Salman, 2012)

Das Streben nach Inklusion und Vielfalt ist immer noch von größter Bedeutung für die Schaffung einer gerechten und fairen Gesellschaft für alle. Leider sind Stereotype, die Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen und Lernschwierigkeiten aufrechterhalten, in den Medien, Büchern, Institutionen und vor allem in den bewussten und unbewussten Denkprozessen, die unser tägliches Leben bestimmen, immer noch sehr präsent. Diese falschen Vorstellungen sind gefährlich, denn sie führen meist zu sozialer Stigmatisierung, Ausgrenzung und behindern die persönliche Entfaltung und den gesellschaftlichen Beitrag dieser Menschen. Indem wir diese Stereotype abbauen und der Förderung einer integrativeren Gesellschaft Vorrang einräumen, können wir das volle Potenzial jeder Person unabhängig von ihren Fähigkeiten freisetzen (Scior & Werner, 2015).

Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Lernschwierigkeiten haben mit ihren eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen, verfügen aber auch über unzählige Talente, Fähigkeiten, Träume und Bestrebungen – wie alle anderen auch. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, ihr Potenzial anzuerkennen, sich zu entfalten und einen bedeutenden und produktiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, und zu verstehen, dass Stereotype oft aus Unwissenheit und Angst vor dem Unbekannten entstehen und die Realität einer Situation nur sehr schlecht widerspiegeln. Eine der besten Möglichkeiten, diese stereotypen Denk- und Verhaltensweisen aufzudecken und zu hinterfragen, besteht darin, innezuhalten und möglichen Vorurteilen durch verschiedene Methoden wie Lesen oder Hören von Podcasts zu begegnen. Am wichtigsten aber ist es, sich auf diese Personengruppen einzulassen und ihnen zuzuhören.

Im Folgenden werden einige der am weitesten verbreiteten Stereotype über Menschen mit Lernbehinderungen entlarvt:

Menschen mit Behinderungen mangelt es an Unabhängigkeit und sie sind bei ihren täglichen Aktivitäten auf andere angewiesen.

Eines der häufigsten Stereotype ist die Vorstellung, dass es Menschen mit Behinderungen an Unabhängigkeit mangelt. In Wirklichkeit führen viele von ihnen ein erfülltes und unabhängiges Leben. Dank der Fortschritte im Bereich der assistierenden Technologien, der Zugänglichkeitsoptionen und der adaptiven Hilfen können Menschen mit Behinderungen Hindernisse überwinden und aktiv am Leben in ihrer Gemeinde, an ihrem Arbeitsplatz und in ihrem sozialen Umfeld teilnehmen.

Menschen mit Lernschwierigkeiten sind nicht so intelligent oder fähig wie ihre Altersgenossen, die keine Lernschwierigkeiten haben.

Entgegen der landläufigen Meinung definieren Lernschwierigkeiten nicht die Intelligenz oder den Wert einer Person. Es ist entscheidend zu verstehen, dass jeder Mensch auf einzigartige Weise und in seinem eigenen Tempo lernt. Mit der richtigen Unterstützung, den richtigen Vorkehrungen und einem angemessenen Verständnis können Menschen mit Lernschwierigkeiten in verschiedenen Bereichen glänzen und vieles erreichen (Gale et al., 2017).

Menschen mit Behinderungen sind nicht arbeitsfähig oder leisten keinen bedeutenden Beitrag an ihrem Arbeitsplatz.

Viele Arbeitgeber:innen gehen fälschlicherweise davon aus, dass die Einstellung von Menschen mit Behinderungen zu einer geringeren Produktivität oder höheren Kosten für Umbaumaßnahmen führt. Studien und Beispiele aus der Praxis haben jedoch gezeigt, dass Mitarbeiter:innen mit Behinderungen genauso produktiv und engagiert sein können wie ihre Kolleg:innen ohne Behinderung. Darüber hinaus kann die Einstellung von Menschen mit Behinderungen auch einzigartige Perspektiven und Problemlösungskompetenzen an den Arbeitsplatz bringen. Viele Menschen mit Behinderungen haben eine starke Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit und Kreativität entwickelt: Fähigkeiten, die in verschiedenen beruflichen Kontexten ein wertvolles Gut sein können.

Menschen mit Behinderungen stellen eine Belastung für die Gesellschaft dar, benötigen ständige Unterstützung und Pflege und können daher nicht positiv zu ihrer Gemeinschaft beitragen.

Dieses Stereotyp ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Es lässt die zahlreichen Beiträge und Errungenschaften von Menschen mit Behinderungen im Laufe der Geschichte und in der Gegenwart außer Acht (Heenan, 2005). Diese Menschen haben sich in verschiedenen Bereichen hervorgetan, darunter Kunst, Wissenschaft, Sport und Aktivismus. Darüber hinaus nehmen viele Menschen mit Behinderungen aktiv am Leben ihrer Gemeinschaft teil und leisten einen bedeutenden Beitrag zur Gesellschaft. Dazu gehören Lehrer:innen, Künstler:innen, Unternehmer:innen, Aktivist:innen und viele andere.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Hinterfragen von Stereotypen in Bezug auf Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Lernschwierigkeiten nicht nur eine ethische Verantwortung ist, sondern auch ein Schritt auf dem Weg zu einer integrativeren und mitfühlenderen Gesellschaft. Indem wir falsche Vorstellungen durch Wissen, Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft, auf verschiedene Bedürfnisse einzugehen, ersetzen, können wir die Fähigkeiten und das Potenzial jedes Menschen ungeachtet seiner UNterschiede würdigen.

Referenzen:

  • Gale, T., Mills, C., & Cross, R. (2017). Socially inclusive teaching. Journal of Teacher Education, 68(3), 345–356. https://doi.org/10.1177/0022487116685754
  • Heenan, D. (2005). Challenging stereotypes surrounding disability and promoting anti‐oppressive practice: Some reflections on teaching social work students in Northern Ireland. Social Work Education. https://doi.org/10.1080/02615470500132780
  • Salman, S. (2017, May 31). Arts project aims to challenge stereotypes of disabled people. The Guardian. https://www.theguardian.com/social-care-network/2012/nov/22/arts-project-challenge-stereotypes-disabled-people
  • Scior, K., & Werner, S. (2015). CHANGING ATTITUDES TO LEARNING DISABILITY: A review of the evidence. Mencap.

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